Das Abenteuer Geht los oder auch alle Infos zum Auslandsjahr
- Thea
- 29. Sept. 2019
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. März 2020
Als kleine Information vorab: diesen Blogpost habe ich vor meinem Abflug nach England angefangen und erst jetzt beendet. Mittlerweile befinde ich mich schon zwei Wochen in Old England und versuche euch hier, was meine neuen Abenteuer angeht, auf dem Laufenden zu halten :) Weitere Blogposts folgen bald.

Es ist soweit: ich ziehe für ein Jahr nach England.
Ich kann es selbst noch kaum glauben, dass es jetzt losgeht, ich bald im Flieger sitze und ein neues Abenteuer beginnt. Doch bevor es losgeht, möchte ich noch einmal erklären, was genau ich da eigentlich treiben werde. Oder zumindest, was ich im Moment glaube, dass ich treiben werde und wie es dazu eigentlich gekommen ist.
Zunächst jedoch das Wichtigste in aller Kürze:
Ich werde ein sogenanntes „Diakonisches Jahr im Ausland“ in einer Kirchengemeinde in Colchester absolvieren. Colchester liegt eine knappe Stunde nord-östlich von London und ist die älteste Stadt Englands. Die deutsche Entsendeorganisation heißt, wie schon erwähnt, „Diakonisches Jahr im Ausland“, die mich an die britische Organisation „Time for God“ vermittelt hat. TfG hat mir geholfen meine Einsatzstelle in England zu finden und ist dort mein Ansprechpartner. Sollte es Probleme geben, kann ich mich aber auch jeder Zeit an das DJiA wenden.
In der Kirchengemeinde werde ich hauptsächlich für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig sein. Das bedeutet, dass ich beim Kindergottesdienst, Jugendgruppen der Gemeinde, den Scouts und der Krabbelgruppe mithelfe. Aber natürlich kann es sein, dass ich auch in anderen Bereichen mitwirken werde.
In meiner Zeit dort werde ich in einer Gastfamilie leben und ich bin schon sehr gespannt, wie das wird.
Wie kam es dazu?
Mir war schon längere Zeit klar, dass ich nach meinem Abitur ins Ausland und am allerliebsten nach England gehen möchte. Warum? Da gibt es viele verschiedene Gründe, ein paar davon sind natürlich das Land selbst. Ich war schon immer begeistert von der englischen Kultur, der Tea Time, der englischen Sprache und so weiter und so fort. 😊Außerdem wollte ich gerne aus dem alltäglichen Trott hinaus, ein neues Abenteuer wagen und meine Weltanschauung erweitern. Man sieht doch sonst immer nur einen kleinen Teil der Welt, ist mehr oder weniger von den gleichen Leuten umgeben und erlebt selten, wie es sich in einem anderen, fremden Land lebt. Ich habe mich schon immer gerne neben der Schule engagiert und freue mich, dass ich das jetzt sozusagen „fulltime“ für ein Jahr machen kann. Und ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich meine Sicht auf mein Zuhause verändern wird.
Angefangen zu recherchieren habe ich schon irgendwann in der 11. Klasse, aber so richtig gefunden habe ich nie etwas. Man findet nur sehr schwer eine Website, auf der klar und deutlich berichtet wird, was für Projekte angeboten werden und irgendwie weiß man auch nicht, welche Organisation vertrauenswürdig ist und welche nur Geld machen möchte. Nachdem ich durch Zufall im Internet von der englischen Organisation Time for God gelesen hatte, die mir einen seriösen Eindruck gemacht hat, habe ich nach einer deutschen Entsendeorganisation gesucht. Letztes Jahr im September habe ich mich dann bei einer Organisation beworben, erhielt aber schnell eine enttäuschende Absage, weil ich zehn Tage nach dem Stichtag 18 werde. Sie boten mir an, nur ein halbes Jahr zu machen und mich später noch einmal zu bewerben. Als ich im Januar dann immer noch nichts von der Organisation gehört hatte, wurde ich etwas unruhig, denn die meisten Bewerbungsfristen anderer Organisationen waren zu diesem Zeitpunkt schon abgelaufen. Eines Abends, an dem ich krank auf dem Sofa lag, überkam mich dann plötzlich der Drang, noch einmal zu recherchieren und nach etwas anderem zu suchen. Und tadaa: ich fand die Website des DJiAs. Die Bewerbungsfrist war zwar schon lange vorbei, aber ich las auf der Website, dass man immer noch seine Unterlagen einreichen konnte. Das Auswahlwochenende war allerdings schon vorbei, als ich dann meine ziemlich ausführliche Bewerbung endlich fertig hatte. Zum Glück konnte ich trotzdem zu einem Auswahltag nach Hannover fahren und war sehr erleichtert, als man mir dort in einer Art Bewerbungsgespräch mitteilte, dass die Chancen nicht schlecht stünden, einen Platz für England zu bekommen. Auf der anderen Seite war die Ländergruppe England eigentlich schon voll. Die Zusage kam ein paar Tage später und ich war mehr als erleichtert. Ich war also einen Schritt weiter auf meinem Weg zum Ziel England.
Daraus lernen wir: Frühzeitig und am besten bei mehreren Organisationen bewerben, damit man nicht auf eine einzige Zusage angewiesen ist.
Die nächste Herausforderung bestand nun darin, auch von der englischen Organisation angenommen zu werden. Dazu musste ich wieder einige Sachen ausfüllen, Dokumente beschaffen und dann einen Skype Termin ausmachen. Der nächste verfügbare Termin war über einen Monat später, was mich ziemlich nervte. Ich wollte einfach endlich wissen, wie es nach dem Abi weitergehen würde. Das Gespräch verlief ziemlich gut, ich war auch kaum aufgeregt und das einzig Negative war, dass ich meine Interviewpartnerin nicht sehen konnte (technische Probleme, wie kann es anders sein). Das Gespräch ging etwa 1.15 Stunden und ich hatte ein gutes Gefühl. Bald darauf kam auch hier eine Zusage in mein Email Postfach geflattert und nun hieß es wieder Papierkram, Papierkram und nochmals Papierkram.
Bei einer Bewerbung bei TfG ist es normalerweise so, dass sie einem basierend auf der Bewerbung und dem Gespräch ein sogenanntes Placement, also eine Stelle, suchen. Die Verantwortlichen von den Placements inspizieren dann das Vorliegende und entscheiden, ob der Bewerber zu ihnen passt. Wenn dies der Fall ist, erhält der Bewerber eine Stellenbeschreibung und kann ebenfalls entscheiden, ob er (oder sie) sich einen Freiwilligendienst an dieser Stelle vorstellen kann. Eigentlich bekommt man nur einen Vorschlag, den man annehmen oder ablehnen kann. Ich habe aus mir nicht bekannten Gründen drei Vorschläge bekommen und deshalb in der Woche nach den schriftlichen Abiturprüfungen zwischen den restlichen Klausuren auch noch drei Skypeinterviews geführt. Ich konnte mir also einen Platz aussuchen, wobei man die Stellen bis auf ein paar Anhaltspunkte ja eigentlich eh nicht richtig einschätzen kann und einem nicht viel anderes übrig bleibt, als auf sein Bauchgefühl zu hören.
Endlich wusste ich also, wohin es gehen würde und war so froh und dankbar, dass sich mein Traum erfüllen würde. England ich ko…
Ach ja, Moment. Bevor es wirklich losgehen konnte, stand noch das Vorbereitungsseminar an. Es fing eine Woche nach meiner Abifeier an und ging etwa zwei Wochen. In dieser Zeitspanne wurde ich zusammen mit den anderen Freiwilligen mit Informationen zugehäuft, auf etwaige Situationen wie zum Beispiel Heimweh und Abschied vorbereitet und natürlich auch in meinem Vorhaben bestärkt. Auf dem Seminar hatte man auch die Möglichkeit andere Freiwillige kennen zu lernen und sich mit ihnen über alles Mögliche auszutauschen. Einige der Themen waren für mich nichts Neues, da ich als ehemalige Internatsschülerin mit ähnlichen Dingen schon früher konfrontiert worden war. Trotzdem war es schön, andere zu treffen, die sich in der gleichen Situation befanden, wie man selbst.
Jetzt hatte ich noch einen Sommer vor mir, den ich mit verschiedensten Dingen verbrachte: Urlaub, Freunde besuchen, Führerscheinprüfung (bin ich froh, dass ich das jetzt endlich hinter mir habe!) und eine Abschiedsfeier, die sehr spaßig war.
Jetzt habe ich tatsächlich meine Koffer gepackt. Das heißt:
Auf in ein neues Abenteuer oder auch England ich komme!
Comments